„Mein Mann sagte mir, dass Sie nichts gegen chinesisches Essen haben“, erklärte Viktoria.
„Nein, natürlich nicht“, versicherte Elsa sogleich. „Ich bin ja jetzt in China.“
„Die meisten Europäer hier wollen essen wie in ihrer Heimat“, mischte Viktorias Ehemann sich in die Unterhaltung. „Wie ich schon sagte, wir können Ihnen die vertrauten Gerichte besorgen.“
„Es ist wirklich kein Problem“, beharrte Elsa. Diese endlose Höflichkeit war wie ein komplizierter Tanz, dessen genaue Schrittfolge sie nicht kannte. Sie war es gewöhnt, dass einfach ein Teller vor sie hingestellt wurde, den sie zu leeren hatte, wenn sie nicht die nächsten Stunden hungern wollte. Ratlos sah sie sich nach Essbesteck um. Sie hatte bereits gehört, dass Asiaten einfach zwei hölzerne Stäbe benutzten, hatte dies aber für ein Gerücht gehalten. Nun lagen tatsächlich zwei Stäbchen auf einer Serviette neben ihr, die glatt schimmerten wie Perlmutt. Der Rest der Familie balancierte diese bereits mit eleganter Geschicklichkeit zwischen den Fingern, um die kleinen Essschüsseln zu füllen, die jedem der Anwesenden für seinen Anteil an der Mahlzeit zugeteilt waren.
Elsa versuchte, aus den zwei Stäbchen eine Klammer zu bilden, die erbeutete Nahrungshäppchen sicher und wohlbehalten bis in ihren Mund transportieren würde, aber immer wieder versagte sie bei dieser Aufgabe. Mit Unbehagen musterte sie die Flecken, die ihre missglückten Versuche auf der Tischdecke hinterließen. Ihre Hand begann von der ungewohnten Anstrengung zu schmerzen.
In diesem Kapitel aus der historischen Erzählung von Tereza Vanek tritt die frisch in Shanghai angekommene Elsa in ein Fettnäpfchen nach dem anderen. Wird die Hamburgerin aus einfachen Verhältnissen mit den Gepflogenheiten ihrer Gastfamilie zurechtkommen? Sechste Leseprobe aus der Romanerzählung von Tereza Vanek rund um den verheerenden Boxeraufstand (1899-1901). Mit interessanten Details zur Rolle Deutschlands und seiner damaligen Kolonie Tsingtao/Qingdao.
2019-12-13 / Quelle: Tereza Vanek Aufbereitung: Team peking.pro
Durchblick: Beijing Xmas 2019
Weihnachtlicher Fotowettbewerb
Leise rieselt der Schnee... oder in Beijing auch mal nicht. Mit der Stillen Zeit des Jahres in China startet wieder der traditionelle peking.pro Fotowettbewerb "Durchblick" zum Thema Advent und Weihnachten. Ob Tannendeko, Werbesujets, Kunst, Kitsch oder alles dazwischen: Gefragt sind eigene Aufnahmen von in- und außerhalb Beijings, die einen interessanten Aspekt der lokalen Weihnachtsstimmung abbilden.
Einsendeschluß ist der 31. Dezember 2019 - bis dahin sind pro User bis zu drei Einsendungen möglich. Die originellsten drei Fotos des Wettbewerbs werden danach per Online-Abstimmung ermittelt und mit erlesenen Amazon-Gutscheinen über je EUR 10 prämiert.
Nach längerer Pause ist es nun wieder mal Zeit für ein Updateprotokoll technischer Art. Woran wurde zuletzt im peking.pro-Getriebe so geschraubt? Ein Überblick.
Der peking.pro Pressespiegel stellt Anführungszeichen nun immer korrekt dar (und nicht mehr wie früher manchmal als Fragezeichen)
In den peking.pro Gruppen erhalten nun auch Co-Admins eine Bestätigung neuer Beitrittsanfragen (neue Settings-Option)
Update der Passwort-Reset-Funktion (Danke @Acosta)
Der mobile Chrome-Browser bricht lange URLs nun korrekt auf mehrere Zeilen um. Machte sich spez. in Forenpostings negativ bemerkbar.
Die Privatsphären-Einstellungen im Profil wurden erweitert (Danke @lunaxinyi)
Im Community-Ticker werden Gruppenbeitritte nun konsolidiert angezeigt
Die Eingabemaske für neue Profile (und Gruppenprofile) erhielt ein Usability-Update (Danke @CR)
Die Forenübersicht listet unter "Weitere Foren anzeigen" nun auch wieder die Foren anderer Städte in China (Danke @artnatur)
Content-Serien (Videos/Podcasts/Leseproben) sind nun optisch deutlicher numeriert
Die RSS-Feeds der Bazaar- und Wohnungs-Suchinserate funktionieren wieder
Während hier in Beijing der Winter Einzug hält, träumt so mancher China-Expat von wärmeren Gefilden. Vielleicht Brasilien? Ludwig Strobel lebte 22 Jahre als Expat in São Paulo und kennt das Klima beider Länder. Weitere Themen des dritten und letzten Teils dieser Podcast-Serie sind Dresscode, Sauberkeit, Verdienstmöglichkeiten, Unternehmerfreundlichkeit, Zukunftsperspektive und Lebensgefühl. Und warum es in Ludwigs Garten keine Vogelspinnen gab.
David schnitt den seinen in zwei Hälften, um ihn mit Sahne und Marmelade zu bestreichen, was Erinnerungen an sonntägliche Besuche bei seiner Großmutter in ihm weckte. Tatsächlich war ihm diese altvertraute Süßspeise nun lieber als ein kühles Glas Bier. Er fragte sich, ob Charlotte dieses Gebäck überhaupt kannte. Ihre Mutter war Deutsche, den englischen Großvater hatte sie nie kennengelernt und ihr Vater war wie ein Chinese aufgewachsen. Es musste in der internationalen Siedlung eine Bäckerei geben, wo Scones angeboten wurden. Er würde Tante Millicent fragen, sobald sich eine Gelegenheit ergab, und Charlotte dann beim nächsten Ausflug dorthin mitnehmen.
„Es gibt beunruhigende Neuigkeiten“, unterbrach sein Onkel diese Überlegungen und legte den North China Herald gefaltet zur Seite. „Ein Missionar wurde in Shantung von einem fanatischen Mob getötet.“
David nahm dies mit angemessen bedauernder Miene zur Kenntnis.
„In China trifft man auf sehr viel Aberglauben, was die Missionare angeht“, erklärte er. Charlotte hatte ihm davon erzählt. Fremdenfeindliche Kreise verbreiteten Gerüchte, dass Missionare Kinder aßen oder sie für widernatürliche Spiele missbrauchten. Leider glaubten einfache Menschen diese Aussagen oft.
„In letzter Zeit hat die Bedrohung aber zugenommen, gerade in dieser Gegend, wo die Deutschen sich breitmachen wollen und eigentlich für Ordnung sorgen sollten“, fuhr sein Onkel unbeirrt fort.
Mit Unruhen in Shandong ziehen am Himmel des kolonialen China dunkle Wolken auf. Kann die interkulturelle Beziehung zwischen David und Charlotte dem wachsenden Druck standhalten? Fünfte Leseprobe aus der Romanerzählung von Tereza Vanek rund um den verheerenden Boxeraufstand (1899-1901). Mit interessanten Details zur Rolle Deutschlands und seiner damaligen Kolonie Tsingtao/Qingdao.
2019-11-15 / Quelle: Tereza Vanek Aufbereitung: Team peking.pro
AKPudong vor Sarita vor Kicker
Die peking.pro Tippspiel-Zwischenbilanz
Der Bundesligazirkus ist in vollem Gange und die chinesische Luft an der Spitze der peking.pro Tipptabelle dünner denn je. Ein Zwischenüberblick über das Tippgeschehen in und außerhalb Beijings.
Ein Drama der Sonderklasse läuft in den Top-10 der ersten Bundesliga (Gesamtsaison). Während @AKPudong unangefochten an der Spitze liegt und teilweise schon mit mehr als 10 Punkten führte, laufen erbitterte Grabenkämpfe um die darauffolgenden Ränge. Aktuell auf Platz 2 @sarita vor @kicker und @Mr-Urstoff. Platz #5 hält Bayernfan @NurDerFCB, gejagt von @rehauer, noch einem Bayern und drei weiteren Konkurrenten.
Auch Gratulation an alle Fußballkoryphäen, die in den Top-10 der 2. Bundesliga mitmischen - und sich darin so lange halten können. Allen anderen Toi-Toi-Toi und genießt den Rest der Saison - ob hier in China oder rund um den Globus.
Insgesamt 22 Jahre lang kochte Küchenchef Ludwig Strobel in Brasilien. Zuerst in Rio de Janeiro, danach in der "Arbeiterstadt" São Paulo. Seit anderthalb Jahren leitet der Unterfranke nun das Catering einer großen Airline in Shanghai und vergleicht in diesem Podcast prägende Charakterzüge beider Metropolen. Dieser Podcast dreht sich um Visa-runs nach Uruguay, Infrastruktur, Behördengänge, Lebenskosten, die Offenheit von Brasilianern gegenüber Ausländern und warum Portugiesisch deutlich schwerer zu lernen ist als Spanisch. Teil 2 von 3 jetzt auf peking.pro.
Reiten, Golf, Kegeln, Opernabende, Doppelkopf, Grillen, Klettern, Wassersport in der Natur, Schlittschuhlaufen...
Ob Breitensport oder Hochkultur - Aktivitäten zum Stressabbau, die man/frau vielleicht noch von zu Hause gewohnt ist, sind hier in Beijing nicht immer in gleichem Maße verfügbar. Und die allgemeinen Freizeitvorlieben von Chinesen sind dann doch manchmal anders gelagert.
peking.pro will es wieder ganz genau wissen und misst die Erholungstauglichkeit Beijings aus Ausländerperspektive.
Aktuell und kostenlos zum Download in Kooperation mit peking.pro: Die Herbstausgabe des chinaweiten Magazins für Mitglieder und Freunde der Deutschen Handelskammern in China: Nordchina, Ostchina, sowie Süd- und Südwestchina.
AntFinancial, WeBank und Pingan. Diese Ausgabe dreht sich um das Thema Fintech und seine Auswirkungen auf den Finanzdienstleistungssektor Chinas in der 3.0 Ära. Weiters eine Analyse der aktuellen Immobilienmarkt-Trends von Bjarne Bauer, eine neue "Negativliste" für ausländisches Investment und was die Welt von Chinas Frauen im Top-Management lernen könnte.
Der zweite Teil, Regional News, berichtet wieder über Neuigkeiten der Mitgliedsunternehmen sowie der Kammern aus ganz China. Im Portrait: Die Wirtschaftsjunioren Beijing.
Wie findet, trainiert und vor allem hält man gutes Personal? In China kein leichtes Unterfangen, wissen Frank Rasche (Element Fresh), Stefan Lange (ex Fat Mama) und Jonas Merian (Jonasdesign). 13. und letzter Beitrag der Serie China AG 2 mit wertvollen Erfahrungen und Tipps zum schwierigen Thema Mitarbeiter.